„Teufflin“ oder „Jüngerin Christi“?

„Teufflin“ oder „Jüngerin Christi“?

Was für eine fromme und mutige Frau, die sich den Mund nicht verbieten ließ! Mutig und lautstark setzte sich Argula von Grumbach für die Reformation der Kirche ein. Voller Leidenschaft für die Schriften Luthers protestierte sie gegen die Unmoral der Geistlichen und die Geldgier des Klerus. Couragiert trat sie der Ingolstädter Professorenschaft entgegen und machte sich für den inhaftierten evangelischen Studenten Arsacius Seehofer stark.

Die „ehrbare Frau vom Adel“ ermahnte alle christlichen Stände und Obrigkeiten, „bei der Wahrheit und dem Worte Gottes zu bleiben und solches aus christlicher Pflicht ernst zu handhaben“. Ihre Streitschriften wurden zu Bestsellern der Reformation in Bayern und Franken.

Für ihren Glaubensmut lobte Luther sie als „Jüngerin Christi“; die beiden trafen sich 1530 auf der Veste Coburg. Die bayerische Kirche hingegen versuchte, die vierfache Mutter und Luther-Freundin als „Teufflin“ mundtot zu machen. Aus Angst vor Verfolgung floh sie ins protestantische Franken.