Die Lebensgeschichte des Musikers Hans-Jürgen Hufeisen beginnt dramatisch unter widrigen Umständen am 10. Februar 1954 in Anrath: Seine Mutter gebar ihn in einem Hotel und verschwand. Der Gastwirt fand das Findelkind unter einer Decke. Mit Hilfe einer Hebamme wurde der Junge in ein Waisenheim gebracht; drei Jahre später kam er in das Kinderheim der Neukirchener Erziehungsvereins nach Neukirchen-Vluyn. Dort entdeckte und förderte eine Erzieherin das Flötentalent Hans-Jürgen Hufeisens. Er studierte an der renommierten Folkwang-Hochschule in Essen, arbeitete als Referent für Musik und Kultur für die württembergische Kirche. Und machte als Flötist Karriere mit weltweiten Erfolgen. Immer wieder überschritt er mit Kompositionen und Aufführungen die Grenzen der musikalischen Genres; alte Kirchenlieder wie klassische Werke machte er mit eigenen Arrangements für heutige Hörer wieder interessant. Mit seinen außergewöhnlichen Aufführungen füllte Hufeisen die größten Hallen Deutschlands und gab der Kirchenmusik wegweisende Impulse. Seit vielen Jahren zählt Hans-Jürgen Hufeisen zu den erfolgreichsten und kreativsten Flötisten Europas.
Der Journalist Uwe Birnstein hat das Leben des Ausnahme-Musikers aufgeschrieben. Er schildert die Umstände seiner Geburt in Anrath, erzählt, wie Hufeisen im Kinderheim die Flöte entdeckte, wie er im Alter von 25 Jahren zum ersten Mal seine Mutter traf und später bei ihrer Beerdigung spielte; und er erklärt, was sein Schicksal mit dem Flötenspielen zu tun hat. Die Konzertlesung ist gleichzeitig ein musikalischer Gang durch Hufeisens musikalisches Schaffen.