Highway to Heaven. Die spirituelle Botschaft in Songs von AC/DC bis Led Zeppelin
Ein Projekt von Uwe Birnstein und Volker Eichener
Das gleichnamige Buch ist im bene!-Verlag erschienen
Die Schöpfung ist grandios – aber wir haben noch Nachholbedarf in Sachen Freundlichkeit. Gott hat den Menschen eine großartige Welt geschenkt, aber wir dürfen Gott nicht missbrauchen, um Aggression und Krieg zu rechtfertigen. Ein Bekenntnis zu Gott und interreligiöser Toleranz.
Gott hat jedes Körnchen Sand gezählt: Bob Dylan spürt in tiefster Verzweiflung die Hand des Meisters. Diese Erfahrung inspiriert ihn zu einem poetischen Glaubensbekenntnis, das ins biblische Buch der Psalmen aufgenommen werden könnte.
»Jesus starb für irgendjemandes Sünden, aber nicht für meine«. Der Wutschrei einer jungen Frau gegen ein konservatives Christentum mit strengen Moralvorschriften. Und die Hinwendung zu einer mystischen, ganz unmittelbaren Gotteserfahrung.
»Ich glaube nicht, dass Gott tot ist«. Heavy Metal-Sound und apokalyptische Visionen bilden den Hintergrund für die Auseinandersetzung mit der These von Friedrich Nietzsche, ob das moderne Denken Gott abgeschafft hat. Doch für die Musiker, die bei ihrem martialischen Äußeren stets Kreuze tragen, ist es der Glaube, der trotz aller Schlechtigkeit der Welt die Hoffnung bringt.
Das gebrochene Halleluja. Der notorische Womanizer Leonard Cohen vermag selbst nur ein gebrochenes Hallelujah zu singen, weil er seine menschlichen Schwächen nicht überwinden kann. Aber vielleicht findet der Mensch mit schwachem Fleisch ja doch noch Gnade vor Gott. Denn immerhin liebt Gott die Musik und die Musiker.
„Der Himmel ist hier auf Erden!“ Wie das zu erkennen ist? Tracy Chapman gibt Hinweise: Wo Liebe, Mitmenschlichkeit und Verständnis zu spüren sind. Da sind auch Engel unterwegs – oft in Verkleidung.
„Ey, wieso lässt du uns so hängen?“ Panik-Rocker Udo Lindenberg interviewt Gott. Dessen Antworten sind cooler und klarer als die meisten Predigten: „Es nützt kein Beichten, es nützt kein Beten – kümmert euch jetzt mal selber um euren Planeten!“
Jesus tröstet seine Mutter. Bruce Springsteen ergänzt die Passionsgeschichte Jesu und schildert warmherzig das Verhältnis von Jesus und Maria. Einst schuckelte sie ihn mit Gebeten in den Schlaf, am Ende wischt er ihr die Tränen ab.
Die Gerechtigkeit Gottes und der Menschen. In den Songs von Taylor Swift erscheint ihr Glaube als Basis für ihre Werte, insbesondere für Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität mit den Verletzlichen.
Gott als Schlunz wie du und ich. Die kraftvolle Folk-Rock-Ballade ist ein witziges und respektloses Glaubensbekenntnis für säkulare Zeiten. Mit einem Gott, der menschlich ist.
Keine Traurigkeit, keine Sorgen, kein Ärger: Dieser Song klingt wie die Kurzfassung des letzten Kapitels der Bibel. Den Trost haben auch die Gefangen in San Quentin verstanden, als Country-Raubein Johnny Cash ihnen den Song sang.
Ich bin dein ganz persönlicher Jesus: Depeche Mode warnen davor, andere Menschen zu vergöttern. Ein Protestlied gegen jene, die mit religiösen Heilsversprechen Menschen abhängig machen – auch in Liebesbeziehungen.
Der Pfad zum Himmel ist dornig. Einer der schönsten Rocksongs aller Zeiten ist ein durch und durch christlicher Song mit der erstaunlich konservativen Moral, dass es nie zu spät ist, den Pfad von Egoismus und Konsum zu verlassen und auf den dornigen Pfad der Tugend zu begeben, der in den Himmel führt.
Vielleicht will ich mich ihm anvertrauen. Ein jüdischer Sänger preist Jesus als Retter der Gestrauchelten. Denn er bezeichnet Jesus im Moment des Zweifelns als „gebrochen“, so wie sich selbst.
Die »Unheiligen« wählen die Treppe zum Himmel. Lady Gaga, Mick Jagger und die Rolling Stones wollten nie Heilige werden. Aber trotz ihrer kleinen Sünden beten sie im Blues-Rock-, Soul- und Gospelsound zu Gott, der Rockmusik vom Himmel schickt.
Das Böse steckt in dir und mir. Der Mensch ist gut und böse zugleich. Ein Rocksong über das traditionelle christliche Teufelsmotiv mit politischem und gesellschaftskritischem Engagement gegen Krieg, Terror und Scheinheiligkeit.
Wird es im Himmel noch Tränen geben? Nach dem tragischen Tod seines fünfjährigen Sohnes verarbeitet Eric Clapton seine Trauer in einem Song. Seine Hoffnung: Dass er ihn einst im Himmel wiedersieht.
Gottlose Verhältnisse sind menschenfeindlich. Die Liedermacherin kritisiert das gottlose kapitalistische System, das die Schadenfreude der Götter erregt, und fordert dazu auf, sich dem System zu verweigern.
Gott stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die verletzte und streitbare Sängerin hadert wie Hiob mit dem Schicksal und preist Gott, der sich, wie es im Lukasevangelium heißt, für die Schwachen und Unterdrückten einsetzt.